25 JAHRE GUGGENMUSIK SCHLOSSHÜÜLER

2016 wird für die Guggenmusik Schlosshüüler ein besonderes Jahr; Seit einem Vierteljahrhundert bereichern sie die Fasnacht mit ihren Klängen. Was vor 25 Jahren als Stammtischidee einiger Lostorfer Fasnächtler begann, hat sich inzwischen zu einem der grössten Dorfvereine entwickelt, welcher den Namen Lostorf weit ins Land hinausträgt.
Beim Wort Guggenmusik, denken die meisten Leute an einen unorganisierten Haufen, der mit schrägen Tönen an der Fasnacht aufspielt. Wer in den letzten Jahren aber einmal ein Konzert der Schlosshüüler gehört hat, weiss, Guggenmusik kann auch anders Tönen. Die inzwischen rund 50 Aktivmitglieder bereiten sich unter der Leitung von Tambourmajor Marco Bitterli, unterstützt durch ein siebenköpfiges Musikkommissionsteam, während rund einem halben Jahr akribisch auf ihre Auftritte vor. Natürlich ist es immer noch lauter als an einem «normalen» Blasmusikkonzert. Allerdings wird an den Proben Wert auf die richtigen Rhythmen und Töne, sowie vor allem auf die Dynamik, also die unterschiedliche Lautstärke, gelegt. Dies ist nicht ganz selbstverständlich, da rund 90 Prozent der Spieler/innen ihr Instrument nicht an einer Musikschule oder sonstigen Institutionen gelernt haben. Ein weiteres Markenzeichen sind die gut ausgewählten Musikstücke. Ein abwechslungsreicher Mix aus aktuellen Hits und Melodien vergangener Tage begeistern die Zuhörer. Im Grossraum Olten, wo das musikalische Niveau der Guggenmusiken inzwischen recht hoch ist, brauchen sich die Schlosshüüler auf jeden Fall nicht zu verstecken. Es ist kein Zufall, dass die Lostorfer Gruppe z.B. an das Festival «Brandon de Moudon» im Kanton Waadt eingeladen wurde, wo nur die besten Schweizer Guggenmusiken aufspielen.
Dass der Verein aktuell so erfolgreich dasteht, ist vor allem das Resultat harter Arbeit und klaren Zielen, welche von Vorstand und Musikkommission geplant werden.
Natürlich gab es auch andere und vor allem schwierigere Zeiten.
1991 wurden die Schlosshüüler als fasnächtliches Plauschprojekt gegründet. Einige der Gründungsmitglieder waren gleichzeitig Mitglieder der Musikgesellschaft Lostorf, so z.B. der erste musikalische Leiter Christian Spühler, sowie der damalige Präsident Peter Guldimann. Beide sind nicht mehr in Lostorf wohnhaft, dem Dorf aber nach wie vor verbunden. Übrigens spielt mit Reto Hoffmann eines der Gründungsmitglieder bis heute noch im Verein mit.
Mitte der 90er Jahre gab es eine Aufsplittung: die Guggenmusik «Thermalratten» wurden gegründet, mit dem Ziel musikalisch etwas hochwertiger zu spielen als die Schlosshüüler, welche eher der Geselligkeit verpflichtet waren.
Die «Thermalratten» existieren heute als Verein zwar noch auf dem Papier, stellten aber den musikalischen Betrieb nach wenigen Jahren bereits wieder ein. Auch für die Schlosshüüler sah es zuerst nicht gut aus. An der Fasnacht 2003 verkündete der damalige Oltner Obernaar Säliheinz (Heinz Schönenberger) am Guggenabend sogar das Ende der Schlosshüüler. Soweit sollte es allerdings nicht kommen. In jener Zeit fand gerade ein Generationenwechsel statt und neue, jüngere Kräfte übernahmen zusammen mit motivierten, erfahrenen Mitgliedern das Ruder.
2006 wurde an der GV ein Konzept verabschiedet, welches die Ziele der Vereins klarer definierte als bis anhin. Nebst den Auftritten wurden auch neue Einnahmequellen, wie die Crêperie, welche jeweils and er MIO in Olten zum Einsatz kommt, ins Leben gerufen.
Musikalisch orientierte man sich nun eher an den populären amerikanischen Marching Bands, welche jeweils die neusten Hits auf eindrückliche Weise in den Fussballstadien aufspielten.
Um dies musikalisch umzusetzen, obliegt es seit 2008 dem Autor dieses Beitrages, das komplette Jahresrepertoire der Schlosshüüler zu arrangieren. Die Stücke werden den Schlosshüülern sozusagen auf den Leib geschneidert und im Schwierigkeitsgrad der Besetzung angepasst.
Was genau alles im Jubiläumsjahr 2016 abläuft, wollte ich von Präsident Thomas Huber und Tambourmajor Marco Bitterli wissen. «Wir werden eine normale Fasnacht mit diversen Auftritten wie im letzten Jahr bestreiten und spielen sowohl an der Fasnacht in Lostorf als auch diverse Male in Olten und Umgebung. Einen eigentlichen Jubiläumsakt gibt es Ende Januar mit einer Veranstaltung exklusiv für unsere Gönner und Mitglieder der FUKO/IGOG (Fasnachtskomitee Olten/IG Oltner Guggen) in der Schützi in Olten. Wir würden uns vor allem über viele Besucher aus Lostorf an unseren Konzerten an der Fasnacht freuen. Sämtliche Daten findet man auf unserer Homepage www.schlosshuuler.com, oder man kann unsere App herunterladen. Des Weiteren haben wir auch einen YouTube Kanal mit zahlreichen Videos von unseren Auftritten und sind auf Facebook präsent (sämtliche Links sind auf der Homepage zu finden). Seit unserem 20-jährigen Jubiläum 2011, als wir als Ritter unterwegs waren, begleitet uns ein Barwagen in Form des Schlosses Wartenfels. Man kann uns also fast nicht verfehlen.» Seid ihr überhaupt noch eine Lostorfer Gugge? Inzwischen machen ja auch viele auswärtige Mitspieler/ innen mit.
«Fast zwei Drittel der Schlosshüüler wohnen noch in Lostorf oder sind hier aufgewachsen. Wir haben zwar kein eigenes Probelokal im Dorf, dürfen aber für unsere Proben immer wieder die Aula des Schulhauses 1912 benützen. Zusätzlich proben wir noch in den Hallen des Autocenters Aarefeld in Däniken, da der in Lostorf wohnhafte Mitinhaber Andrea Capasso ebenfalls ein Aktivmitglied unserer Gugge ist. Für uns ist es aber sehr wichtig als Lostorfer Gugge wahrgenommen zu werden.
Wer übrigens Interesse hat bei den Schlosshüülern mitzuspielen darf sich gerne bei uns melden. Wir pflegen eine sehr moderne und lockere Vereinskultur, wo jedes Mitglied seine Aufgaben hat und somit zum Erfolg beiträgt.»