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Das Lostorfer Gemeindemagazin

«Brot und Leben teilen» Gottesdienst – aber ganz anders

«Ich bin gerne draussen in der Natur. Ich wandere gerne, gehe spazieren und packe auch gerne mit an. Leider habe ich aber keinen Garten. Dafür kann ich jetzt hier, bei der Neugestaltung der Umgebung des Kirchgemeindehauses, mit anpacken. Das macht echt Spass.»

Nahom lacht und packt den nächsten Neophyten, der raus muss. Nahom gehört zur eritreisch-orthodoxen Gemeinde. Er packt an und arbeitet unermüdlich, ich muss schauen, dass ich mithalten kann. Er erzählt mir von seiner Heimat und wie sie schon als Kinder mit den Händen arbeiteten. «Weisst du Stefan, die kleinen Stacheln machen mir nichts, das ist nichts im Verglich zu den Stacheln in Eritrea.» Und
schon fliegt wieder eine Pflanze raus.

Über den ganzen Hang verteilt arbeiten Menschen Hand in Hand, helfen sich gegenseitig, lachen, scherzen und schwitzen für eine gute Sache. In der Pause erzählt mir Nahoms Frau vom speziellen Brot, dass sie mitgebracht haben. Ein besonderes Geschenk für besondere Menschen. Wir stehen beisammen und teilen das Brot. Ein ganz besonderer Moment.

Danach bekomme ich meinen ersten eritreischen Kaffee. Da ist jeder noch so starke Espresso ein Käfeli dagegen. Wow, ich konnte fast nicht mehr stillstehen und musste sofort wieder an die Arbeit – und alle anderen mit. Alle packten nochmals voll mit an und wir konnten echt stolz sein, was wir an diesem Nachmittag mit vereinten Kräften geschafft haben. Zur Belohnung sahen wir noch einen Regenbogen. «Stefan, war das jetzt auch ein Gottesdienst? Wir haben gemeinsam etwas Gutes getan, Brot gebrochen, das Leben geteilt und Gott gibt seinen Segen in Form des wunderbaren Regenbogens.

Für mich ist das Gottesdienst.» Amen, mein Bruder!

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