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Das Lostorfer Gemeindemagazin

BRUDER KLAUS AN SEINEM NEUEN ORT IN UNSERER MARTINSKIRCHE

Bruder Klaus

Viele Jahre stand die Holzfigur des Bruder Klaus etwas verloren vorne links beim Tabernakel, unterhalb des Weihnachtsfensters. Keine Kerze, kein Blümlein, kein Hinweis – das hat mich sehr an seine Geschichte erinnert: karg und nüchtern wie sein Leben in der Einsiedelei im Ranft von Flüeli.

Vor drei Jahren bei der Ausstellung im Pfarrhaus, als die frisch restaurierten Kirchengeräte gezeigt wurden, stellten wir eine uns unbekannte kleine «Monstranz» aus einem Schrank im Pfarrhaus einfach dazu, damit der Tisch besser gefüllt war. Im Laufe des Nachmittages fragten uns Besucher, was das für ein Gerät sei. Daraufhin schauten wir es uns näher an und sahen, dass es da ein Scharnier gibt im Sockelteil. Das heisst, es muss irgendwo zu öffnen sein. Und siehe da, im Fussteil fanden sich klein zusammengefaltete Dokumente. Dokumente, die aussagen, dass sich im oberen Teil eine winzig kleine Reliquie von Bruder Klaus aus Sachseln befindet. Des Weiteren befand sich folgender
Brief darin:

Chronik zur Bruder-Klausen-Reliquie
Ein altes Versehkreuz, das ich in der Sakristei fand, liess ich neu vergolden und zu einem Reliquiar umarbeiten. Ich hoffte, eine St. Martinsreliquie zu erhalten. Die Verhandlungen mit dem Bischof
von Tours, wo das Grab des Hl. Martins ist, waren bereits im Gange. Durch Vermittlungen eines Schweizerpatres in Frankreich wurde mein Schreiben empfohlen. Da kam der Krieg im September 1939. Frankreich mit Tours wurde besetzt von den Deutschen und wurde so unmöglich, weiter zu schreiben. Indessen flehten wir zu Bruder Klaus, um Freiheit und Frieden des Vaterlandes. Durch persönliche Beziehung zum Bruder-Klausen-Kaplan, durch wiederholtes Bitten und Schreiben wurde mir dann diese Reliquie übersandt. Möge der lb. Landesvater Bruder Klaus unserer Pfarrei Lostorf zum Segen, Frieden und Schutze sein.
Lostorf den 10. September 1940
P. Strebel, Pfarrer

Im letzten Jahr hat der Kirchgemeinderat zugestimmt, dass das Reliquiar und die Dokumente in der Kirche ausgestellt werden sollten. Und so kam es, dass die Firma Coray am Festtag des Bruder Klaus, dem 25. September, in diesem Jahr eine neue Wandgestaltung mit einer Vitrine in der Kirche angebracht hat. So haben die Frauen beim Morgenlob Ende September auch gleich den Wortgottesdienst hinten in der Kirche beim Bruder Klaus gefeiert und das Bruder-Klausenlied dabei gesungen:

«Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu dir. Mein Herr und mein Gott, o nimm mich mir und gib mich ganz zu Eigen dir.»
Gebet des hl. Br. Klaus

Lebensdaten des Br Klaus
– 1417 geboren in Sachseln.
– In frühen Jahren schon aktiv in politischen Ämtern, Ratsherr und Richter.
– 1447 heiratete er Dorothee Wyss, sie haben 10 Kinder.
– 1467 verlässt Niklaus seine Familie und lebt von da an in der nahegelegenen Einsiedelei.

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