«Es tête-à-tête mit…»
… Susy Segna, «die Engagierte»
Wenn man mit Susy Segna spricht und ihre Energie erlebt, kann man sich fast nicht vorstellen, dass sie kommenden Februar 85 Jahre alt wird. Ebenfalls nicht vorstellen kann man sich die Jahreszahlen ihrer diversen Engagements in unserem Dorf: Während 44 Jahren war sie als Schreiberin der Bürgergemeinde
Lostorf tätig und gibt dieses Amt nun ab. Gleichzeitig war sie aber auch von 1985 bis 2013 Gemeinderätin der CVP (heute: Die Mitte), von 2001 bis 2021 Kirchgemeinderätin, ab 2013 auch Präsidentin des Kirchgemeinderats. Ihr ging es nie darum, ein Amt aus Prestigegründen auszuüben, sondern sie wollte und konnte etwas bewegen. In diesen vielen Jahrzehnten war sie in unterschiedlicher Funktion bei einigen, bis heute existierenden, tollen Projekten involviert: der Renovation und Öffnung des Pfarrhauses für externe Gruppierungen, wie Kita und / oder Jugendarbeit, der Waldarbeitsgruppe der Bürgergemeinde
oder, zusammen mit den Frauen der Ortsparteien, in der Organisation der – heute leider nicht mehr existierenden – Kunst- und Hobbyausstellung in der Dreirosenhalle (1995-2006). Ihr Mann Angelo und ihr Sohn Moritz wurden ebenfalls häufig für handwerkliche Arbeiten eingespannt, unter anderem bei der Fertigstellung des Innenausbaus des Dorfmuseums. Als Bürgerschreiberin hat sie über 100 Einbürgerungen aktiv begleitet und auch Familien unterstützt, welche nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen. Man könnte nun meinen, Susy Segna sei eine Ur-Lostorferin, welche immer im Dorf gewohnt hat. Tatsächlich ist sie mit ihrem Mann erst 1974 nach Lostorf gezogen und vorher im Aargau
wohnhaft gewesen, wo sie auch aufgewachsen ist. Sie ist aber eine gebürtige Niggli. Ihr ebenfalls im Aargau aufgewachsener Vater war ein Lostorfer. Dank ihrer italienischen Mutter hat sie, bei einem Besuch bei ihren Grosseltern in Norditalien, ihren Mann Angelo kennengelernt. In den 60iger Jahren hat sie den, heute nicht mehr existierenden, Beruf als Telefonistin bei der PTT (heutige Swisscom) erlernt. Sie ist später, in leitender Tätigkeit, diesem Betrieb bis zu ihrer Pensionierung treu geblieben, zuletzt als Personalchefin am Standort Olten. Man kann sich nun gar nicht vorstellen, dass Susy Segna bald nur noch in ihrem schönen Garten im Schaukelstuhl sitzt und allenfalls noch die Enkel hütet. Tatsächlich bleibt sie der Bürgergemeinde mit einigen kleineren Aufgaben erhalten. Unter anderem leitet sie weiterhin die Waldarbeitsgruppe oder organisiert den Unterhalt der diversen Ruhebänke im Dorf.
Gibt es ein Projekt, welches in all diesen Jahrzehnten nicht umgesetzt werden konnte? Eine Idee von ihr blieb bis jetzt noch offen: der Schopf beim Pfarrhaus ist renovationsbedürftig und hätte sehr viel Potential, um als Kulturlokal für diverse Freizeitaktivitäten/Vereine zu dienen. Wer weiss, vielleicht greift jemand diese Idee in absehbarer Zeit noch auf? Auf jeden Fall möchten wir Susy Segna, auch im Namen der Redaktion, für ihre jahrzehntelange, engagierte Arbeit in unserem Dorf herzlich danken!