«ES TÊTE-À-TÊTE MIT EM …»

… Urs Huber, Schreibender
Wer in den letzten Jahren das Oltner Tagblatt las, traf bei regionalen Berichterstattungen immer wieder auf den Autorennamen «Urs Huber». Urs war über 20 Jahre Journalist beim Oltner Tagblatt und wo «Urs Huber» draufstand, war auch «Urs Huber» drin: Seine Texte und Kolumnen haben einen eigenen, meist leicht humorvollen Stil, und so liest sich auch die Berichterstattung über eine trockene Gemeindeversammlung süffig und kommt unterhaltsam daher. Seit letztem Jahr ist Urs vorzeitig pensioniert, schreibt aber immer noch hin und wieder Texte für die Zeitung.
Geboren und aufgewachsen in Lostorf, lebte er nach Stationen in Solothurn und unterschiedlichsten Arbeiten wie Cornichonpflücker im Bernbiet, oder Oberstufenlehrer in Welschenrohr, für viele Jahre in Fulenbach, wo er ein beliebter Primarlehrer war. Anfangs der Nullerjahre wurde der Ruf nach Veränderung
aber derart laut, und das Interesse des damaligen OT-Chefredaktors Kurt Schibler entsprechend gross, dass Urs Huber ohne journalistische Ausbildung ein 100 % – Pensum als Regionaljournalist im Oltner Tagblatt übernahm. Sehr zum Leidwesen der Primarschule Fulenbach, welche ihren engagierten Lehrer nur sehr ungern ziehen liess.
Bis heute ist Urs dem Dorf Fulenbach freundschaftlich verbunden und bis vor Kurzem unter anderem regelmässig als Ansager bei Konzerten der Musikgesellschaft tätig. Seit über 10 Jahren wohnt Urs Huber nun wieder in seinem Elternhaus bei uns im Dorf (er ist übrigens ein Lostorfer Urgestein und seine Mutter eine gebürtige Annaheim). Es habe ihn unter anderem auch «nach Hause gezogen», wie er selber sagt.
Wenn er nicht gerade für die Zeitung schreibt oder in seinem alten VW Käfer (das ist für ihn kein Oldtimer, sondern einfach ein älteres Auto) unterwegs ist, trifft man den passionierten Pfeifenraucher auch mal beim Rasenmähen im Garten an. Selbstverständlich mit der obligaten Pfeife im Mundwinkel.
Der sehr vielseitig interessierte Urs (man kann sich mit ihm über Kultur und Sport bis zu Politik eigentlich über jedes Thema tiefgründig unterhalten) kennt dabei unzählige Geschichten und Namen von früher und wohnt dazu mitten im Dorf.
Urs Huber ist aber nicht etwa ein «Lautsprecher», sondern eher ein stiller und beobachtender Zeitgenosse. Er spricht von einer «distanzierten Nicht-Anonymität», welche er an Lostorf schätzt.
Ab und zu bricht er aber auch in Lostorf aus dieser Distanziertheit aus und war z.B. am Regionalmusiktag 2014, organisiert durch die Musikgesellschaft Lostorf, Presseverantwortlicher. Und wenn Sie diesen Text hier lesen und an der Lostorfer 1. Augustfeier waren, haben Sie Urs Huber bereits kennenlernen dürfen: er war der diesjährige offizielle Festredner. Ich bin sicher, seine Rede war wie seine Zeitungstexte: süffig und mit Tiefgang, aber immer wohlwollend und den Menschen zugetan.
Ich behaupte ja: Urs Huber wäre auch ein lesenswerter Schriftsteller. Wer weiss, vielleicht kommt ja in diese Richtung auch noch etwas in naher Zukunft. Ich reserviere bei ihm schon mal ein Exemplar.