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Das Lostorfer Gemeindemagazin

«Es wa(h)r einmal – Geschichte(n) der Schule Lostorf»


Herbstausstellung im Dorfmuseum Lostorf

Die Coronasituation hatte, wie bei anderen Betrieben auch, Auswirkungen auf die Tätigkeiten im Dorfmuseum Lostorf. Während der ganzen Museumssaison 2020 musste das Haus aufgrund der Pandemiebestimmungen geschlossen bleiben. Die vorgesehenen Ausstellungen wurden daher um ein Jahr verschoben.

Die Skulpturenausstellung mit Werken von Herbert Niederreuther konnte nun im Frühjahr 2021, unter Einhaltung der Pandemievorgaben, durchgeführt werden.

Nachdem sich die Coronasituation während der letzten Monate stabilisierte, gab der «Verein Dorfmuseum Lostorf» kürzlich grünes Licht für die Durchführung der Herbstausstellung über die Lostorfer Schulen.

Lostorfs Schulgeschichte ist über 430 Jahre alt. In der Ausstellung gibt es Interessantes zu diesem Thema zu erfahren.

Eine erste urkundliche Erwähnung einer Schule in unserem Dorf stammt aus dem Jahr 1585. Ein Schulmeister namens Martin Sulzer ersuchte in diesem Jahr den «Hohen Rath zu Solothurn» um Verlegung seiner Schule von Lostorf nach Deitingen.

Eine Lehrer*innen-Ausbildung wie heute gab es damals noch nicht. Wer des Lesens, Schreibens und Rechnens kundig und männlichen Geschlechts war, konnte sich bewerben, Schulunterricht anbieten zu dürfen. Dabei ging es meist nur um wenige Wochenstunden, die für den Unterricht zur Verfügung standen. Der Schulmeister musste selber dafür sorgen, dass geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung standen. Der Verdienst war gering und erforderte meist einen Nebenverdienst, zum Beispiel im landwirtschaftlichen Bereich. Nicht selten übten ehemalige, ausgemusterte Söldner diesen Beruf aus. Sie waren als Reisläufer in Europa herumgekommen und hatten eine andere Lebenserfahrung als die ansässige Bevölkerung.

Während des Schweizer Bauernkrieges in der Mitte des 17. Jahrhunderts leisteten die «Gnädigen Herren zu Solothurn» keinen Beitrag mehr an Landschulen (so genannte Bauernschulen), so dass Lostorf während über 20 Jahren ohne Schule dastand. Eine ganze Generation blieb also ohne Schulbildung!

Erst im Jahr 1677 wurde wieder in einem Schulbericht der Lostorfer Lehrer als «eifrig und tugendhaft» gerühmt.

1821 liess die Gemeinde Lostorf das erste richtige Schulhaus bauen (heute Liegenschaft Restaurant Rössli).

Im Jahr 1837 erhielt Mahren von der Regierung in Solothurn eine eigene Schule zugesprochen, da die Zahl der schulpflichtigen Kinder stets über 35 oder gar 40 lag. Während 75 Jahren blieb dies so, obwohl Lostorf immer wieder Versuche unternahm, die Schule ins Dorfzentrum zurück zu holen.

1912: Mit dem Neubau des Schulhauses «über der Sandgrube» stand genügend Schulraum zur Verfügung, so dass die Regierung der Schliessung der Mahrer Schule schlussendlich doch unter Auflagen zustimmte. Unter anderem musste den Mahrener Kindern trockenes Schuhwerk zur Verfügung gestellt werden. Bei Schneefall im Winter hatte die Strasse vor Schulbeginn gepflügt zu sein und es bestand die Verpflichtung, eine «Suppenanstalt» einzurichten, damit die Verpflegung der Kinder aus Mahren über Mittag gesichert war.

1954: Nach einigen Jahren der Planung konnte neben dem «Schulhaus 1912» ein Neubau mit vier Schulzimmern und einem Werkraum eingeweiht werden.

Im Schulbericht von 1955 wurden 1 Abschluss- (Oberschule), 2 Bezirksschulund 6 Primarschulklassen sowie 2 Handarbeitsschulen aufgeführt.

Den Unterricht der Sekundarschule mussten die Lostorfer Schülerinnen und Schüler in Winznau besuchen. Der Turnunterricht fand dazumal (und noch bis 1980) in der heute umgebauten Aula des «Schulhauses 1912» und auf dem Platz davor statt.

1962 wurde der Sportplatz an der Mahrenstrasse eingeweiht.

Erst seit 1969 wird in Lostorf Kindergartenunterricht angeboten. Bis zur Fertigstellung des Kindergartens Kirchmatt wurde in den Räumlichkeiten der neuen reformierten Kirche unterrichtet.

1973/74 zogen die Oberschule (7.–9. Schuljahr) und die Bezirksschulklassen – mit Zwischenlösungen in Industrielokalitäten in Lostorf – in die neu erstellte Kreisschule Mittelgösgen um.

1980 nahm die Musikschule Lostorf den Unterricht auf und die «Dreirosenhalle» an der Sandgrubenstrasse konnte eingeweiht werden.

Das «Schulhaus 1954» wurde im Jahr 1995 in einen Neu- und Erweiterungsbau integriert, um weiteren Schulraum zu schaffen.

In den Jahren um die Jahrtausendwende stieg Lostorfs Einwohnerzahl weiter an, so dass westlich der Dreirosenhalle ein Schulhausneubau mit 4 Schulzimmern (für Kindergarten und Primarschule) realisiert und 2004 eingeweiht wurde.

Nun beginnt mit dem neuen Schuljahr 2021/22 der Umbau und die Renovation des «Schulhauses 1912», um erneut zusätzlichen Schulraum zu schaffen.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung im Dorfmuseum sind wie folgt festgelegt:

Vom 29. August bis 24. Oktober 2021, jeweils am Sonntag, von 14 bis 17 Uhr.
Beim Besuch müssen die jeweils geltenden Corona- Schutzmassnahmen eingehalten werden.

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