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Interview mit der neuen Religionspädagogin der röm.-kath. Kirche – Frau Mechtild Storz Fromm
Frau Storz Fromm wohnt in Olten, ist verheiratet mit Peter Fromm (bis Ende 2015 Gemeindeleiter von St. Marien in Olten) und Mutter von drei erwachsenen Kindern.
Frau Storz Fromm, Sie wurden per 01.02.2016 durch den Vorstand des Zweckverbandes Pastoralraum Gösgen als «Religionspädagogin mit besonderen Aufgaben» angestellt.
Was sind Ihre Aufgaben und speziell die «besonderen Aufgaben» in der Pfarrei Lostorf?
Meine Kernaufgaben sind zum einen Religionsunterricht an der Primar- und Kreisschule zu erteilen, bei Gottesdiensten mitzuwirken und ab Sommer die Leitung der Erstkommunionvorbereitung zu übernehmen, zum anderen bin ich Koordinations- und Bezugsperson. Der erste Teil meiner Aufgaben ist sehr greifbar, indem ich jede Woche in die Schulen zu den Kindern und Jugendlichen gehe, der andere Aufgabenteil ist sehr umfangreich und wenig fassbar und es braucht Zeit, bis man da was spürt und sieht. Hierzu gehört die Mitarbeit im Pfarreirat, bei der Frauenund Müttergemeinschaft, zudem bin ich Bezugsperson zu den Verantwortlichen der verschiedenen Gruppierungen, wie Ministranten, Kirchenchor, Liturgie- und Lektorengruppe, ökumenischen Gesprächsgruppe, usw. Zusammen mit der Pfarreisekretärin,
Ursi Binder, erstelle ich den Pfarrblattbeitrag der Pfarrei Lostorf. Des Weiteren bin ich verantwortlich für die Koordination zwischen der Pfarrei Lostorf und dem Pastoralraum Gösgen, dazu gehört die Mitarbeit im Seelsorgeteam.
Wie gross ist Ihr Pensum im Pastoralraum? Zu wieviel Prozent davon werden Sie in Lostorf tätig sein?
Seit 1. Februar 2016 bin ich mit 50 Prozent im Pastoralraum angestellt, diese 50 Prozent bin ich vorwiegend für die Pfarrei Lostorf tätig und als Vertreterin der Pfarrei Lostorf bin ich im Seelsorgeteam des Pastoralraumes. Ab 1. August 2016 wird mein Pensum auf 70 Prozent erhöht.
Unsere Pfarrei ist ja seit langer Zeit auf der Suche nach einem Gemeindeleiter. Können die Pfarreimitglieder Sie als Ersatz für einen Gemeindeleiter ansehen?
Der Titel Gemeindeleiter/in ist seit der Erstellung der Pastoralräume so nicht mehr vorgesehen. Aus meiner Sicht hat man noch keinen geeigneten Begriff gefunden, für die Rolle, die wir vor Ort übernehmen. Ich denke jedoch, dass es nicht am Titel liegt, sondern entscheidend wird sein, wie ich meine Rolle ausfülle, dass ich vor Ort präsent bin und man merkt, dass wieder jemand da ist, der ansprechbar ist, der zuhört, der mitgeht.
Bis anhin war Dekan Jürg Schmid Ansprechperson für die Pfarreimitglieder. Übernehmen Sie nun diesen Teil? Gibt es fixe Zeiten, an denen Sie für die Bevölkerung zu sprechen sind?
Im Pfarrblatt ist die Mailadresse (mechtild.storz@pr-goesgen.ch) und die Telefonnummer in der Kopfzeile
zu sehen und so kann man mit mir sehr leicht Kontakt aufnehmen. Ich werde überwiegend vormittags im Büro im Pfarrhaus anzutreffen sein und freue mich auf Begegnungen dort, oder auch sonst im Ort.
Sie waren 17 Jahre in der Pfarrei St. Marien in Olten tätig und leiteten dort zusammen mit Ihrem Mann, Peter Fromm, die Pfarrei. Sie kennen sich im kirchlichen Alltag sehr gut aus und sind somit auch perfekt vernetzt. Dies ist sicherlich eine grosse Bereicherung für Lostorf. Warum haben Sie nach Lostorf gewechselt?
Meine bisherige Stelle war im Konzept des neu zu gründenden Pastoralraums Olten so nicht mehr vorgesehen. Somit musste ich mich nach einer neuen Stelle umschauen und habe sehr gerne zugesagt, die Stelle hier in Lostorf anzunehmen.
Was sagen Sie zur neuen Institution Pastoralraum?
Ich freue mich sehr im Pastoralraum Gösgen (Modell A) tätig sein zu dürfen. Mir sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit langem bekannt, da ich regelmässig bei den Dekanatsversammlungen und Weiterbildungen von Olten aus teilgenommen habe. So kann ich sagen, ich freue mich sehr auf diese Zusammenarbeit. Die Umstrukturierungen in Pastoralräume ist ja ganz einfach eine Überlebensstrategie der Kirche, weil wir nicht mehr genügend kirchliches Personal haben. Mir ist das Modell A sehr sympathisch, weil dadurch jeder Pfarrei weiterhin relativ viel Eigenständigkeit zugestanden wird und sie noch ihre «Bezugspersonen» im Ort haben und auch die Pfarrämter mit eigenen Pfarreisekretärinnen besetzt sind, die sehr wichtige Vernetzungsaufgaben übernehmen.
Was liegt Ihnen in unserer Pfarrei besonders am Herzen? Worauf möchten Sie besonders Wert legen?
Mir ist es sehr wichtig, dass alle Gruppierungen, welche bis anhin sehr gut funktionieren, weiterhin ein gutes Miteinander haben. Die Ehrenamtlichen in der Pfarrei Lostorf mussten in den letzten Jahren sehr viel Verantwortung und Eigeninitiative übernehmen. Dies ist alles andere als selbstverständlich! Ich möchte sie bei ihren Leitungsaufgaben unterstützen und mit Wertschätzung begleiten. Es ist keineswegs gedacht, dass ich nun komme und all die Gruppen in Eigenregie übernehmen soll.
Je länger je mehr habe ich unser wunderschönes und reichhaltiges Kirchenjahr mit all seinen unterschiedlichen Brauchtümern, wie Advent, Weihnachten, Sternsingeraktion, Lichtmesse, Palmenbinden, usw., schätzen gelernt. Ich möchte diesem wieder vermehrt Gewicht verleihen und es besonders den Familien wieder näher bringen.
Für mich ist Pfarreiarbeit in erster Linie Beziehungsarbeit! Auch wenn mein Wohnort nicht Lostorf ist, möchte ich möglichst viel Zeit hier verbringen. Ich werde vielfach bei den Gottesdiensten dabei sein, bei den Anlässen der verschiedenen Gruppen in der Pfarrei, aber auch bei Anlässen im Ort. In der aktuellen politischen Lage ist es mir wichtig, dass wir vor Ort ein gutes Miteinander pflegen, egal welche Konfession, Religion oder Nationalität jemand hat. Es ist mir auch im Religionsunterricht sehr wichtig, dass wir lernen tolerant und gewaltfrei miteinander zu diskutieren. Und so freue ich mich auf viele neue Begegnungen und Kontakte mit den Menschen hier in Lostorf.
Ich wünsche Ihnen für Ihre neue Arbeit viel Freude und wertvolle Begegnungen! Lostorf ist eine sehr gute Pfarrei.