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Das Lostorfer Gemeindemagazin

Sie sind Präsident des Gewerbevereins Gösgeramt.
Seit wann sind Sie Präsident?

[Schmunzelt]… eigentlich schon zu lange, seit 2008.

Warum haben Sie sich entschieden, das Vereinspräsidium zu übernehmen?
Weil mir das Gewerbe am Herzen liegt und hierfür auch in der Region etwas getan werden muss. Das Gewerbe ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Die meisten Arbeitsplätze in der Schweiz werden durch die KMU’s angeboten und sichergestellt.

Welche Personen unterstützen sie bei Ihrer Amtsausübung?
Im jetzigen Vorstand sind Hannes Belke, Frank Mackuth, Peter Thut, Marco Guldimann und Bruno Hitz, welche mich super unterstützen. Die Zusammenarbeit mit diesen Herren ist grossartig. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Mitglieder aus unserem Verein, in welcher Art auch immer, den Verein unterstützen und mithelfen würden. Es braucht in jedem Gremium jemanden, der den Wagen zieht, aber jene, die im Hintergrund mithelfen, sind genauso wichtig!

Wann und aus welchen Beweggründen wurde der Gewerbeverein gegründet?
Das war im Jahre 1995. Das regionale Gewerbe sollte eine Plattform erhalten, um sich präsentieren zu können. Aus diesem Grunde wurde die Loga (Lostorfer Gewerbe Ausstellung) im Jahre 1998 erstmals durchgeführt.

Was sind die heutigen Anliegen des Gewerbevereins?
Die Wahrung der Interessen der einzelnen Mitglieder und ihrer Berufsgruppen. Des Weiteren, der Bevölkerung zu zeigen, dass ein kompetentes und starkes Gewerbe vor Ort ist. Ein grosser teil des täglichen Bedarfes und Dienstleistungen kann durch das hiesige Gewerbe gedeckt werden. Dies bedeutet Sicherstellung von Arbeits- sowie Ausbildungsplätzen. Zurzeit zählen wir ca. 25 Firmen, welche 40-50 Lernende ausbilden. Ein Teil der Mitglieder sind kantonale Prüfungs- oder Chef-Experten, sind Fachlehrer an den Gewerbeschule. Es gibt auch einige Unternehmen, welche nicht – noch nicht – unserem Gewerbeverein angehören.

Wie macht der Gewerbeverein auf seine Anliegen aufmerksam?
Im Moment noch schlecht, wenn ich ganz ehrlich bin. Wir müssen wieder aktiver sein, doch dies ist immer mit Aufwand verbunden und hierzu fehlt mir im Moment einfach die Zeit. Im Verein gäbe es sicherlich noch die eine oder andere Person die mithelfen könnte. (wer weiss, vielleicht meldet sich ja nach diesem Interview die eine oder andere Person zur freiwilligen Mithilfe im verein / Anmerkung der Redaktion).

Wie beurteilen sie den Standort Lostorf für Gewerbebetriebe?
Grundsätzlich gut. Er muss aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Die Steuern sind hier eigentlich noch gut im Vergleich zu den umliegenden Gemeinden. Die meisten Betriebe sind regional tätig. Die geographische Lage des Dorfes ist sehr gut, da der Anschluss zur Autobahn in vertretbarer Nähe liegt. Der Detailhandel ist gut vertreten, das Angebot stimmt. Er wird wahrgenommen und frequentiert. Der tägliche Bedarf kann direkt im Dorf gedeckt werden. Ich weiss nicht, was noch fehlen würde. Sogar eine Chäsi ist sehr gut integriert. Handwerker, Detaillisten, Dienstleistungen und das Gesundheitswesen – alles ist im Dorf vorhanden.

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit den Gemeindebehörden?
Am Anfang meiner Präsidialzeit war die Zusammenarbeit leider nicht gross vorhanden. Mit der erstmaligen Teilnahme der Gemeinde an der Loga 2010 hat sich eine kleine, aber feine Zusammenarbeit entwickelt. Die Zusammenarbeit wird nun positiv fortgeführt. Das jetzige Vorhaben ist der richtige Weg. Es wäre sehr toll, wenn mehr Gewerbler in den diversen Ämtern/Kommissionen Einsitz nehmen würden. Das
Steuersubstrat und der Geldfluss (Wertschöpfung) wird teilweise nicht geschätzt. Lostorf ist hier eher eine Ausnahme.

Warum hat sich der Gewerbeverein zur Öffnung/ Fusion entschlossen?
Weil wir in einem grösseren Verbund mehr erreichen können. Arbeiten, die jetzt noch doppelt ausgeführt werden müssen, müssen inskünftig nur noch einmal erledigt werden. Mehr von allem ergibt mehr Gewicht und ein besseres Netzwerk, mehr Möglichkeiten. Wir kennen fast keinen Mitgliederschwund. Mitglieder verlassen den Verein lediglich im Todesfall und dies nur, wenn keine Nachfolge geplant ist oder bei Geschäftsaufgabe. Dennoch gilt nicht Quantität sondern Qualität. Die Chance, an interessante Personen, die etwas bewegen können und möchten zu kommen, kann durch eine Öffnung/Fusion grösser werden.

Was sind die Ideen und Zielsetzungen des neuen Gewerbevereins Gösgeramt?
Attraktive Ausstellungen gestalten, die Zusammenarbeit mit den Behörden ausweiten und der Bevölkerung zeigen, dass wir interessante Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort anbieten können.

Arbeitet der Gewerbeverein mit dem Kantonalen Gewerbeverband zusammen?
Im Moment noch nicht. Unser Gewerbeverein ist nicht Mitglied im Kantonalen Gewerbeverein. Bestrebungen hierzu sind jedoch am Laufen.

Was würden Sie in Lostorf verändern und was unbedingt beibehalten?
Ich wünsche mir in Lostorf wieder einen Stammtisch, ein Restaurant, in dem sich alle Schichten treffen und austauschen können. Ich würde es im weiteren begrüssen, wenn sich die Bevölkerung aktiver am Dorfleben beteiligen würde. Ein Standortmarketing für mögliche neue Gewerbetreibende wäre sicher von Vorteil, zusätzliches Gewerbe bedeutet Arbeitsplätze und Steuerertrag.
Lostorf sollte auf jeden Fall seinen Dorfcharakter beibehalten. In Lostorf lässt es sich gut leben.

Wie sieht Ihre berufliche Tätigkeit aus?
Ich bin Holzwurm (strahlt). Ich bin Inhaber der Schreiner Meier GmbH Lostorf / Obergösgen / Gretzenbach. In unserer Unternehmung biete ich 5 Schreinern eine Arbeitsstelle und 2 Lernenden eine Ausbildungsmöglichkeit.

Was sind Ihre Hobbys?
Arbeiten!!!! Ich liebe Musik der 50iger-Jahre, sammle die dazugehörigen Schallplatten, spiele Faustball in Obergösgen und bin ein Fan des Eishockeyclubs Olten.

Was halten Sie vom «3 Rosenblatt»?
Die Idee einer Dorfzeitschrift finde ich sehr gut. Lostorf ist in der Region eher anonymer geworden und
wird von diesem frischen Wind sicherlich profitieren können. Dies ist meiner Ansicht ein grosses Vorhaben mit viel Arbeitsaufwand. Wenige, die arbeiten und viele, die davon profitieren werden.

Über welches Thema möchten Sie im nächsten «3 Rosenblatt» gerne lesen?
Mich interessiert, welchen Tätigkeiten die Waldarbeitsgruppe der Bürgergemeinde nachgeht.

Herr Schaerer, ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre wertvolle Zeit und wünsche Ihnen und dem Gewerbeverein Gösgeramt viel Erfolg und gutes Gelingen!

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