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Das Lostorfer Gemeindemagazin

«LIEBE LOSTORFERINNEN LIEBE LOSTORFER»

Ein aktuelles Vorwort zu schreiben, ist ein schwieriges Unterfangen. Denn zwischen Redaktionsschluss und Erscheinen des 3Rosenblattes vergehen jeweils mehrere Wochen. Man müsste somit ein Prophet sein, um zu wissen, welches Thema unsere Einwohnerinnen und Einwohner beim Erscheinen des Blattes gerade bewegt. Im Moment beschäftigen mich unsere Finanzen. Die Frühjahrsgemeindeversammlung hat unsere Jahresrechnung 2018 praktisch einstimmig verabschiedet. Wie viele andere Solothurner Gemeinden konnte auch Lostorf ein gutes finanzielles Rechnungsergebnis ausweisen. Anstatt ein budgetierter Verlust von 279’450 Franken resultierte ein ansehnlicher Gewinn von 523’004 Franken. wie ist dieses Ergebnis zu werten? Was hat dies für Auswirkungen auf das Budget 2020? Mehrfach wurde mir mitgeteilt, dass wir beim nächsten Budget weniger jammern und einfach die Einnahmen etwas grosszügiger budgetieren sollten. Ist es so einfach? Können wir einfach inskünftig Verluste im Budget vermeiden, indem wir höhere Einnahmen budgetieren?

Unsere wichtigste Einnahmequelle sind die direkten Steuern der natürlichen Personen. Diese können relativ präzise vorausgesagt werden. Der Kanton teil jeweils im Herbst den Gemeinden mit, von welchen Einnahmen ausgegangen werden darf. Diese Zahlen stimmen meistens ziemlich genau. Was weitaus weniger gut budgetiert werden kann, sind die Steuern der juristischen Personen und die Sondersteuern. Ob unsere Gesellschaften im nächsten Jahr hohe Gewinne schreiben oder die Gewinne durch hohe Investitionen reduziert werden, ist für uns schwierig vorauszusehen. Fast noch schwieriger zu berechnen sind die Sondersteuern, die von einmaligen Effekten (z.B. Grundstücksverkäufen) abhängig sind. Genauso gut, wie man hier zu tiefe Einnahmen budgetieren kann, kann man sich in die andere Richtung verschätzen, was weit unangenehmer ist. Lostorf plant in den nächsten Jahren umfangreiche Investitionen in seine Infrastruktur. Zu erwähnen sind die Sanierung der Hauptstrasse Nord, die Schulraumerweiterung, der Umbau des Werkgebäudes, der Ersatz des Asylpavillons oder der Ersatz des Kindergartens Kirchmatt. Die Liste ist nicht abschliessend. Um diese Investitionen stemmen zu können, brauchen wir positive Jahresabschlüsse, wenn wir uns nicht übermässig verschulden wollen. Natürlich ist Geld bei den Banken momentan günstig zu haben. Es muss aber immer auch bedacht werden, dass wir Darlehen irgendeinmal zurückzahlen müssen. Investitionen führen zudem zu Abschreibungen, welche wiederum die Jahresrechnung belasten. Gewinne zu erzielen, ist für uns somit notwendig und darf nicht zum Trugschluss führen, dass die finanzielle Situation komfortabel wäre oder wie sogar die Steuern senken sollten.

Doch lassen wir nun die Zahlen. Inzwischen sind die Temperaturen bei über 30 Grad angelangt. Ich wünsche Ihnen schöne und erholsame Sommerferien. Doch halt! Wenn dieses Heft erscheinen wird, sind die Sommerferien auch bereits wieder Geschichte.

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