LIEBE LOSTORFERINNEN UND LOSTORFER

Der Klimawandel ist in aller Munde. Immer häufiger erleben wir auch in der Schweiz Hitzewellen, Dürreperioden oder Überschwemmungen. All dies sind untrügliche Zeichen eines fortschreitenden Klimawandels. Bis heute ist die Mitteltemperatur in der Schweiz im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung (1864) um 1.8 Grad Celsius gestiegen. Die Temperaturzunahme in der Schweiz ist mehr als doppelt so hoch wie der mittlere globale Anstieg von 0.85 Grad Celsius.
Gefragt sind nun Reaktionen. Mit der Klimakonferenz COP 22 und dem Pariser Klimaabkommen von 2015 scheint etwas Bewegung in die Sache gekommen zu sein. Das Klimaabkommen verlangt beispielsweise, dass die Weltweite Klimaerwärmung seit Beginn der Industrialisierung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu beschränken ist. Der Kanton Solothurn hat ebenfalls reagiert. In seinem Bericht zum Klimawandel vom November 2016 werden für die verschiedensten Bereiche (Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Waldwirtschaft, Raumentwicklung, Energie, Tourismus, etc.) Handlungsfelder aufgezeigt, um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Auch die Gemeinden werden aufgefordert, in ihrem Zuständigkeitsbereich Massnahmen zu ergreifen (Gestaltung und Unterhalt der Entwässerungsinfrastruktur, Verringerung der versiegelten Flächen in der Ortsplanung, Förderung von Mischwäldern, Neophyten-Bekämpfung, etc.). Unsere Umweltkommission wird hier prüfen, was wir in Lostorf anpacken können.
Auch in der Politik spricht man vom «Klimawandel». Während die Schweiz sich über Jahrzehnte rühmen konnte, mit ihrer konsensorientierten Konkordanzpolitik sehr gut gefahren zu sein, scheint es heute immer schwieriger zu werden, in zentralen Punkten (Energiewende, Rentenalter, Masseneinwanderung) Kompromisse zu finden. Vor allem an den Polen links und rechts zeigen sich die Exponenten häufig unnachgiebig und verharren auf der eigenen Position. Das Beharren auf Fundamentalpositionen kann sich durchaus in Wahlen auszahlen. Es kann aber bezweifelt werden, dass dies ein Land spürbar vorwärts bringt. Auf Gemeindeebene ist der Klimawandel noch kaum spürbar. Hier wird meist sachlich politisiert. Im Vordergrund soll hier das Ergebnis stehen und nicht der persönliche Erfolg. Es bleibt zu hoffen, dass dies auch nach den Wahlen so bleibt.