Der Slogan «America First» ist in aller Munde. Er steht für eine isolationistische und protektonische Aussen- und Wirtschaftspolitik in Amerika. Erfunden hat diesen Slogan nicht der amtierende amerikanischen Präsident Donald Trump; bereits im ersten Weltkrieg ist das Motto «America First» vom damaligen amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson verwendet worden. Neu unter Präsident Trump ist lediglich, dass die gesamte Politik diesem Slogan unterworfen werden soll.
Was dieser Slogan den USA bringen wird und wie konsequent er wirklich umgesetzt wird, kann im Moment nicht abgeschätzt werden. Die Lagebeurteilung, die den amerikanischen Präsidenten zu diesem Slogan gebracht hat, scheint aber sehr fragwürdig zu sein. Behauptet wird, dass die USA von seinen bisherigen Handelspartnern, aber auch seinen militärischen Verbündeten, jahrelang übervorteilt wurde. Ausgeblendet wird dabei, dass der politische Einfluss der USA in der Vergangenheit gerade auf diesen ausgeprägten internationalen Handelsbeziehungen beruhte. Eine isolationistische Politik dürfte hier zu einem schwindenden internationalen Einfluss von Amerika führen. Fraglich ist für mich, wie wir die akuten Probleme dieser Welt (z.B. Klimawandel) lösen wollen, wenn die wichtigsten Staaten sich mit einer dermassen zelebrierten, egoistischen Grundhaltung jeder Mitverantwortung für unseren Planeten verweigern.
Auch in der Region machen sich in gewissen Gemeinden isolationistische und egoistische Tendenzen bemerkbar. Um den eigenen Wohlstand zu wahren, werden wichtige Leistungen an Nachbargemeinden eingestellt und Verträge aufgelöst. Die Folgen dieses Gebarens werden als «Kollateralschaden» in Kauf genommen. Hauptsache der eigene Wohlstand kann bewahrt werden.
Natürlich soll sich jeder Politiker primär um seinen eigenen Staat oder seine eigene Gemeinde kümmern. Dies darf aber nicht auf Kosten anderer gehen. Wir sind je länger je mehr auf Zusammenarbeit angewiesen. Feuerwehr, Sekundarschulen, Sozialregion, Jugendarbeit, Wirtschaftsförderung und Verkehrsplanung sind nur einige dieser Themen, die wir gemeinsam angehen müssen. Weitere kommen laufend dazu. Mit purem Egoismus lösen wir keines dieser Probleme. Selbstverständlich steht Lostorf auch für den Lostorfer Gemeinderat im Zentrum: «Lostorf First auf Kosten der Region» ist aber als Handlungsgrundsatz entschieden abzulehnen.
