REFORMATIONSJUBILÄUM 1517 – 2017

Ein Christ muss ein fröhlicher Mensch sein. (M. Luther, Tischreden)
Gemeindereise
Mit diesem und ähnlichen Zitaten von Martin Luther lässt sich eine gutgelaunte Gruppe aus dem evangelisch-reformierten Pfarrkreis Obergösgen, Lostorf und Stüsslingen-Rohr den Werdegang Martin Luthers näher bringen.
Rund eine Woche dauert die Gemeindereise. Am Flughafen Berlin Tegel werden die Reisenden von der Reiseleiterin Frau Petra Bischoff und dem Busfahrer Herrn Wolfgang Padermann empfangen. Schon am ersten Tag stellt man gegenseitig fest, dass die Reisegruppe eine gute Grundlage bietet, um miteinander die Lutherstätten zu besichtigen.
Die erste Station ist Eisleben. Der Rundgang führt, mit der örtlichen Reiseleitung, vom Geburtshaus Martin Luthers über die Marktkirche, wo Luther weniger Tage vor seinem Tod zum letzten Mal predigte, bis zum Sterbehaus.
Einquartiert in Erfurt, das die Gruppe zu Fuss besichtigt, reicht die Zeit auch für so manchen individuellen Spaziergang und späten Schlummertrunk.
Weimar, ein weiterer Reiseschwerpunkt: Gespannt hören die Reisenden dem Bericht über Goethes und Schillers Freundschaft zu und besichtigen anschliessend die Stadtkirche St. Peter und Paul, wo Johann Gottfried Herder wesentlich der Reformation zum Durchbruch verholfen hat.
Mit der Wartburg zu Eisenach, und einer sehr lebendigen Führung, erlebt die Gruppe einen weiteren Höhepunkt. Junker Jörg (Martin Luther) übersetzt die Bibel und prägt damit Sprache und Geschichte. In seinem Fahrwasser gestaltet Johann Sebastian Bach auf reformatorischen Grundlagen einen riesigen musikalischen Schatz, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, inklusive Konzert auf originalen barocken Tasteninstrumenten, im Bachhaus nachempfinden können.
Und selbstverständlich Wittenberg: Hier wurde Martin Luther zum Theologieprofessor ausgebildet. Hier erarbeitete er die berühmten 95 Thesen. Hier schuf er die Grundlagen für die Evangelische Kirche und ebenfalls hier lebte er als verheirateter Mönch mit der Nonne Katharina von Bora. Faszinierend und nachdenklich stimmend im Augusteum die Sonderausstellung: «95 Menschen – 95 Schätze».
Leipzig begeistert mit der Wirkungsstätte seines ehemaligen Thomaskantors J.S. Bach und der neueren Geschichte in der Nikolaikirche, wo die Montagsgebete stattfanden, die als Auslöser des friedlichen Umbruchs von 1989 gelten.
Und zum Schluss, bevor die Reise wiederum in Berlin Tegel endet, besichtigt die Gruppe noch die Altstadt von Potsdam und die Schlösser Friedrichs des Grossen, wovon Sanssouci auch von innen. Mit vielen bleibenden Erinnerungen ist der Koffer (Lebensrucksack) ein wesentliches Stück grösser und reicher geworden.
Glauben, das ist schwere Arbeit…
… so der Schlusssatz der Aufführung «Bist du sicher, Martinus?» – einem höchst interessanten, amüsanten und besinnlichen Monolog von Katharina von Bora.
Am 26. September 2017 fand im Kirchgemeindehaus Obergösgen, im Rahmen der Feierlichkeiten zum 500-Jahr Jubiläum der Reformation ein ganz besonderer «Zmorgehock» des reformierten Frauenvereins Obergösgen statt. Anschliessend an die gemütliche Zmorgerunde erwartete die Teilnehmerinnen und Besucher ein ganz spezieller Auftritt. Katharina von Boar, in der Person der österreichischen Schauspielerin Wiltrud Stieger, liess zum Tagesabschluss in Ansätzen das Familienleben der Luthers aufleuchten «Ich lebe mit dem Prediger Luther zusammen. Und ich wollte, es gäbe nicht nur die Lehren des weisen Salomo, sondern auch die Anweisungen seiner Frau.» Mit Schalkheit und Tiefe wurden Themen der Wirtschaft, des Glaubens und der Keuschheit angesprochen; ebenso des reformatorischen Auftrittes in der Öffentlichkeit und der harten Arbeit der Frauen «hinter den Kulissen» der Reformation.
Katharina von Bora hat Martin Luther den Rücken freigehalten, die Wirtschaft geführt und ihn zu einem der reichsten Männer Wittenbergs gemacht. Er nannte sie daher auch ehrfurchtsvoll meine «Ehewirtin» bzw. mein «Herr Käthe».
Neues Chorprojekt
Chormusik boomt. Das lässt sich an den vielen verschiedenen Berichterstattungen der Medien ablesen. Chormusik tut aber auch gut, fördert den persönlichen Ausgleich und die Gemeinschaft. Im Laufe der letzten Jahre haben wir im reformierten Pfarrkreis Obergösgen-Lostorf-Stüsslingen/Rohr verschiedene Chor-Projekte durchgeführt, die sehr grossen Anklang gefunden haben.
In dieser Tradition lade ich Sie ganz herzlich zu einem weiteren Projekt ein.
Frau Franziska Scherer, Lostorf, hat mir in verdankenswerter Weise für ein neues Projekt zugesagt. Das Motto lautet «Folksongs aus aller Welt». Songs wie «Amazing Grace», «Kalinka» oder «Vem kan segla» zeigen einen kleinen Teil der Volksmusik und somit Kultur eines Landes. Gemeinsam wollen wir eine Reise durch verschiedene Länder machen und uns mit den musikalischen Geschichten ihrer Völker auseinandersetzen.
Die Proben finden in der reformierten Kirche Lostorf statt unter der musikalischen Leitung von Franziska Scherer. Bekannte, Freunde, Nachbarn – alle sind herzlich eingeladen.
Für weitere Informationen wenden sie sich bitte an das reformierte Pfarramt: Tel 062 295 40 06 oder mschoger@bluewin.ch.