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Das Lostorfer Gemeindemagazin

Rückblick – Ausblick Dorfmuseum

Im Januar erschien im Oltner Tagblatt ein Beitrag über die Museen hier im Niederamt. Dem Bericht gingen Fragen an die Museumsleitenden voraus, diese habe ich als Grundlage für diesen Rück- und Ausblick genommen.

Wie ist Ihre Bilanz für 2024, was planen Sie für 2025?
Der Vorstand Verein Dorfmuseum Lostorf zieht wiederum eine sehr positive Bilanz für das vergangene Museumsjahr. Es gab viele positive Rückmeldungen sowohl zu der Kunstausstellung im Frühling (mit der Aarauer Künstlerin M.Ann Gnehm), als auch und ganz besonders zu der Themenausstellung «Wo Geschichte fliesst-Lostorf im Wandel». Die Ausstellung zeigte lebendig die Geschichte, Entwicklung und Veränderung des alten Dorfteils entlang des Lostorferbaches, von der Mineralquelle bis zur Schmittenbrücke. Entsprechend besuchten auch viele «Alteingesessene» die Ausstellung. Zehn Jahre zuvor, 2014, als das Museum noch in den Kinderschuhen steckte, hatten wir die Ausstellung «Lostorfeinst
und jetzt». Darauf konnte das Kernteam aufbauen. Eine so Lostorf-bezogene Ausstellung ist meines Erachtens nach wie vor ein Wagnis, weil man nie genau weiss, ob die Leute dann auch wirklich genug an der Dorfgeschichte interessiert sind. Aber offenbar, wenn man die Besucherzahlen im Gästebuch
anschaut, treffen wir mit unseren Themen eine gute Wahl. Auch eine Kunstschaffende aus Aarau nach Lostorf zu holen, schien mir ein Wagnis. Aber wir konnten dennoch viele Besucher begrüssen.

Die Vorbereitungen für das Ausstellungsjahr 2025 sind voll in Gang. Im Frühling wird, nach genau zehn Jahren, wiederum Isabelle Althaus, welche schon den Prix Wartenfels erhalten hat und weit über die Region hinaus ihre Bilder ausstellt, ihre Werke im Museum zeigen. Während eines Monats werden, anlässlich des 30-Jahre Jubiläums des Paul Gugelmann Museums in Schönenwerd, poetische Maschinen, grösstenteils aus Privatbesitz und noch nie öffentlich gezeigt, im Dorfmuseum Lostorf zu sehen sein. Also eine Doppelausstellung auf Zeit, sozusagen.

Im Herbst wird sich alles um «Feuer, Brände, Dorfbrände, Feuerwehr damals und heute» drehen. Es wird wiederum Workshops geben, diese sind bei Kindern besonders beliebt.

Was sind für Sie Besonderheiten / Highlights im Programm gewesen? Gab es ein Projekt oder eine Ausstellung, die Ihnen besonders am Herzen lag?
Besonders an der vergangenen und auch früheren Themenausstellungen ist zu sehen, wie sich aus einer Idee in relativ kurzer Zeit eine konkrete Vorstellung einer möglichen Ausstellung herauskristallisiert. Was ist möglich, was umsetzbar? Wo anfangen mit der Recherche? Wie zeigen, dass es lebendig bleibt? Welche Ideen über Bord werfen? Eine Kollegin aus dem Vorstand hatte den Lead übernommen. Bei ihr liefen all die Fäden zusammen. Die einzelnen Vorstandsmitglieder und weitere Helfer, auch ehemalige Vorstandsmitglieder, übernahmen einzelne Teile der Ausstellung. Bei der Gestaltung hatten wir freie Hand. Trotzdem entstand ein roter Faden. Ein Highlight war das zum zweiten Mal durchgeführte Adventsfenster am Barbara-Tag, also dem 4. Dezember. Für diesen Anlass öffneten wir nochmals die Herbstausstellung, was von den vielen Besuchern geschätzt wurde. Ganz besonders hat mir unsere Wimpelaktion gefallen. Sie bestand aus mehreren hundert, an Schnüren über den Bach gespannten, von vielen Helfern, auch aus dem Buechehof, zugeschnittenen und bemalten Wimpeln, welche auf die Ausstellung aufmerksam machen sollten. Wir wurden von Passanten darauf angesprochen, Schulkinder fragten uns Löcher in den Bauch.

Können Sie Zahlen zur Entwicklung der BesucherInnen nennen? Wie viele Schulklassen hatten Sie im Museum?
Ganz genau kann ich nicht sagen, wie viele Besucher wir begrüssen durften. Aber die vielen Einträge im Gästebuch, sowohl während der Kunstausstellung als auch in der Herbstausstellung, zeigen meines Erachtens deutlich, dass die Leute interessiert sind an Kunst und Kulturgeschichte. Wir durften drei Schulklassen begrüssen und jetzt gerade eine Schulklasse aus Winznau. Ihnen haben wir «alte Sachen» gezeigt.

Was hat sich aus Ihrer Sicht positiv entwickelt? Wo gibt es Probleme, was könnte sich verbessern, woran wollen Sie arbeiten oder was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Weil alle im und um den Vorstand einen anderen (beruflichen) Hintergrund haben, sind wir gerade deshalb ein gutes Team. Alle wissen mit jeder Ausstellung mehr, was sie bereit sind oder können, an Freiwilligenarbeit in eine Ausstellung zu investieren. Natürlich kommt immer mal Hektik auf, Zeitdruck. Auch mal nicht weiterwissen oder Diskussionen, aber das muss vermutlich so sein. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass uns die Ideen nicht so bald ausgehen, wir im und um den Vorstand Verstärkung erhalten, so dass die Verantwortung und to does besser verteilt werden können. Auch Personen, die explizit nicht in den Vorstand wollen, Leute mit neuen Ideen und anderen Blickwinkeln sind genauso willkommen. Ich wünsche mir, dass viele Besucherinnen und Besucher, vor allem auch Schulklassen, ins Museum kommen.

Wie gross ist Ihr Verein; wieviel davon bilden das aktive Kernteam?
Stand 31.12.24 zählte der Verein 75 Mitglieder, acht davon im Vorstand sowie einige projektbezogene Mithelfende.

Gehören die Räumlichkeiten des Museums der Gemeinde und haben Sie dort eine sichere Zukunft?
2019 übernahm die Bürgergemeinde das Gebäude von der «Stiftung Dorfmuseum Lostorf». Diese wurde eigens für die Errichtung eines Dorfmuseums gegründet. Das Museum ist also in guten Händen und hat alles, was ein kleines, feines Dorfmuseum braucht. Wir arbeiten gut und gerne mit der Bürgergemeinde zusammen.

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