Sanierung Rutsch Schwanden

Bedingt durch die starken Niederschläge vom 27. Januar dieses Jahres, auf die ohnehin bereits sehr nassen Böden in der Schwanden, kam es zu einem Rutschereignis bei der hinteren Schlosszufahrt. Das Bankett und ein Teil der Waldstrasse hatten sich auf der Talseite gelöst und gesenkt. Es drohte ein grösseres Rutschereignis.
Die Ursache dürfte im Wesentlichen in den langanhaltenden Niederschlägen zu suchen sein, welche die wasserführenden Schichten unterhalb des Koffers zu stark gesättigt hatten. Das eingangs erwähnte Starkniederschlagsereignis dürfte das Fass – im wahrsten Sinne des Wortes – zum Überlaufen gebracht haben. Auf einer Länge von rund 30 Meter drohte die Strasse abzurutschen.
Als Sofortmassnahme wurde der gefährdete Teil der Strasse abgesperrt. Da es sich beim Wald in der Schwanden um einen sogenannten «gerinnerelevanten Prozess» handelt konnte ein Projekt ausgebreitet werden, welches vom Kanton unterstützt wird.
Dieses Projekt sah vor, dass mittels zwei sogenannten Holzkästen der Strassenkörper abgestützt wird. Es mag erstaunen, dass in solchen Fällen oft mit Holz gearbeitet wird. Dieser Baustoff hat aber, richtig eingesetzt, grosse Vorteile gegenüber anderen Baustoffen:
Wichtig dabei ist aber, dass das Holz möglichst luftdicht im Boden vergraben wird. Wir verwenden bei uns dafür in der Regel Weiss- oder auch Rottannen mit einem Durchmesser von mindestens 30 cm. Ist das Holz gut verbaut, das heisst vollständig mit möglichst lehmhaltiger Erde überdeckt, hält so ein Bauwerk praktisch ewig. Das Holz erhält so mit der Zeit eine glasige Struktur. Wir haben schon die Erfahrung
gemacht, dass sich über 50-jährige, gut gemachte, Verbauungen nur mit sehr hohem Aufwand zurückbauen lassen.
Sobald das Holz teilweise mit der Luft in Kontakt kommt, ist die Beständigkeit – zumindest beim Tannenholz – nicht mehr gegeben. Dort ist darauf zu achten, dass durch Pflanzung sichergestellt wird, dass die Stützfunktion, nach dem Verrotten des Holzes, durch die Wurzeln übernommen wird. Wo dies nicht möglich ist, arbeiten wir mit entsprechend resistenten Holzarten, wie Akazie oder Kastanienholz, welche selbst in ungünstigen Verhältnissen mehrere Jahrzehnte überdauern. Diese Hölzer sind aber einerseits relativ teuer und aufwendiger zu verbauen, andererseits kommen sie bei uns selten vor, so dass sie im besten Fall aus dem Tessin zu uns kommen oder importiert werden müssen.
Das Prinzip der Holzverbauung ist relativ einfach. Zuerst wird die Grundschwelle so gelegt, dass sie im gewachsenen Boden halt findet. Hinter der Grundschwelle wird eine Entwässerung eingelegt, um zu verhindern, dass angestautes Wasser den Boden destabilisiert. Anschliessend werden die sogenannten Zangen eingelegt, welche mit den Grundschwellen durch Armierungseisen, den sogenannten Nägeln,
verbunden werden.
Die Hölzer werden mit Armierungseisen, welche durch das Holz geschlagen werden, miteinander verbunden. Diese Verbindung ist enorm stabil und lässt sich nicht mehr lösen. Für die Verbauung wurden 36 m3 Holz vergraben und 62 m Sickerschläuche in insgesamt 4 m3 Glasschaumschotter verlegt. Glasschaumschotter wird aus Altglas hergestellt, welches sich nicht mehr für die Glas- und Flaschenherstellung eignet. Der Baustoff ist sehr leicht und extrem formstabil sowie wasserdurchlässig, ohne selbst Wasser aufzunehmen. Das Holz wurde mit rund 60 Schwellennägeln (Armierungseisen 80 oder 100cm lang, mit einem Durchmesser von 14mm) untereinander verbunden. Die Kosten der ganzen Sanierung, inkl. noch ausstehende Sanierung des Deckbelages der Strasse, beläuft sich auf rund Fr. 35’000.- Diese Kosten werden von Bund und Kanton sowie der Bürgergemeinde getragen.