SEITE DES GEMEINDEPRÄSIDENTEN

Liebe Lostorferinnen und Lostorfer
Humankapital ist das wichtigste Gut einer Unternehmung, lautet eine Weisheit in Wirtschaftskreisen. Dieser Satz gilt natürlich auch für unsere Gemeindeverwaltung. Auch hier sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das wichtigste «Kapital». Unsere Gemeinde verfügt durchwegs über gut ausgebildete und motivierte Angestellte. Umso mehr hat es mich betroffen gemacht, dass gegen Ende 2014 vier Personen gekündigt haben. Nach einem äusserst arbeitsintensiven Rekrutierungsprozess kann nun festgehalten werden, dass alle Stellen wiederum besetzt werden konnten. Damit ist die anfängliche Betroffenheit wieder der Zuversicht gewichen. Es freut mich, Ihnen auf den kommenden Seiten unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsentieren zu können.
Natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt, warum es innert derart kurzer Zeit zu vier Abgängen gekommen ist? Letztlich dürfte hier vor allem der Zufall mitgespielt haben. Drei der vier Abgänger wurden abgeworben, was darauf hindeutet, dass wir effektiv über qualitativ sehr gutes Personal verfügen. Ein Mitarbeiter hatte das nachvollziehbare Bedürfnis, inskünftig etwas kürzer zu treten, was mit der jetzigen Arbeitsstelle nicht vereinbar war.
Immer wieder hört man in letzter Zeit, dass vor allem jüngere Personen heute kaum mehr über eine Verbundenheit zum Arbeitgeber verspüren und ihre Arbeitsstelle strenger als ihre Hemden wechseln. Stimmt das wirklich? Gibt es heute keine Loyalität mehr zum Arbeitgeber? Eine neulich durchgeführte Untersuchung des Bundesamts für Statistik hat gezeigt, dass im Jahr 2003 14.6 Prozent aller Beschäftigten 20 oder mehr Jahre im gleichen Betrieb arbeiteten. Im Jahr 2013 betrug diese Zahl gar 14.9 Prozent. Etwas abgenommen hat – infolge von Frühpensionierungen – demgegenüber die Zahl der älteren Mitarbeiter. Dass Firmentreue heute als alter Hut bezeichnet werden könnte, kann somit nicht gesagt werden. Sogenannte «Jobhopper» stossen bei Arbeitgebern häufig auf wenig Sympathie. Auch wir haben bei den Bewerbungsgesprächen Personen, die gemäss Lebenslauf allzu häufig die Stelle gewechselt haben, hinterfragt. Firmentreue lohnt sich für die Angestellten oft auch finanziell.
Arbeitgeber sind an langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern interessiert, denn Personalrekrutierungen durchzuführen und neues Personal auszubilden, ist meistens mit hohen
Kosten verbunden. Damit Arbeitgeber ihre Angestellten halten können, muss in das Personal investiert werden. Ein breites Angebot von Weiterbildungsmöglichkeiten, eine ausgewogene Work-Life-Balance, ein angemessenes Salär, gute Sozialversicherungsleistungen und ein angenehmes Arbeitsklima sind für die Gemeindeverwaltung wichtige Stichworte in der Personalführung. In diesem Sinne hoffe ich, inskünftig über nicht mehr allzu viele ungeplante Personalwechsel berichten zu müssen.