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Das Lostorfer Gemeindemagazin

STOPP PLASTIK! KAMPAGNE GEGEN FREMDSTOFFE IM GRÜNABFALL

Plastik in der Grünabfuhr

Fremdstoffe im Grünabfall – ein wachsendes Problem
Mit der STOP PLASTIC!-Kampagne sagen die Kantone Bern, Solothurn und Baselland den Fremdstoffen im Grünabfall den Kampf an. Das Problem ist weit verbreitet und verschärft sich von Jahr zu Jahr. Die vereinten Anstrengungen sollen dabei helfen, die Gesellschaft besser zu informieren und zu sensibilisieren.

Abfall-Sammelsurium in Grüncontainern
Mit grossem Aufwand müssen auch unsere Bauern der ARGE-IG-Feldrandkompostierung in Lostorf sehr viele, aus Unwissen, Unbekümmertheit oder Bequemlichkeit mit dem Grünabfall entsorgte, Fremdstoffe von Hand aussortieren. Das bedeutet, bei jedem Wenden der Feldrandmieten, stundenlanges Herauslesen von bis zur Unkenntlichkeit zerrissenen Dingen, die nicht in den Kompost gehören. Je kleiner die Partikel sind, desto mühsamer wird die Arbeit. Den mit Abstand grössten Fremdstoffanteil bilden die Kunststoffe. Da finden sich Teile von Pflanzentöpfen, Plastiksäcken, Gartenfolien, Lebensmittelverpackungen, Plastik-Einweggeschirr, Pingpong- und Tennisbälle, Hundespielzeuge, Gartenhandschuhe, Schuhe, Putzschwämme, Kunststoffschnüre, Klebeetiketten, Teile von Freizeitsportgeräten, etc. Weitere unerwünschte Fremdstoffe sind Gartenscheren, Handschaufeln, Werkzeuge zum Jäten, Küchenmesser und anderes Metallbesteck, Drähte, Getränkebüchsen, Glasflaschen, Gartendekorationsgegenstände, aber auch Steine und Tontöpfe. Sie geraten bei der Leerung zusammen mit dem biogenen Material zwischen die Zerkleinerungswalzen des Shredders und können zu unkontrolliert herumfliegenden Geschossen werden. Für die Belader und andere in der Nähe des Sammelwagens stehende Personen sind sie eine unvorhersehbare Gefahrenquelle.

130 Kilogramm Fremdstoffe
Allein von April bis Oktober des vergangenen Jahres wurden mindestens 130 kg Fremdstoffe von Hand aus unseren Grüngut sortiert. Trotzdem bleiben in den über fünfhundert Tonnen jährlich geschredderten biogenen Abfällen massenhaft kleine und kleinsten Teile zurück. Auf unseren Acker- und Gartenflächen liegen daher mit jedem Jahr mehr Fremdstoffe. Besonders von Kunststoffen weiss man, dass sie mit dem Erdreich reagieren können. Es entstehen dabei neue, biologisch aktive Stoffe, die sich in den Pflanzen anreichern können. Welche Konsequenzen das für Menschen, Tiere und Pflanzen in Zukunft hat, ist schwer abschätzbar, weil die Kenntnisse darüber noch begrenzt sind.

Grünabfälle verantwortungsvoll sammeln
Die Lösung liegt auf der Hand: Fremdstoffe dürfen gar nicht erst in die Grünabfälle gelangen. Die Verantwortung liegt bei uns allen. Wenn wir beim Arbeiten in Küche, Balkon oder Garten Fremdstoffe bewusst und konsequent vom Grüngutcontainer fernhalten, sie korrekt getrennt sammeln und Arbeitswerkzeuge abseits der Unkraut- oder Laubhaufen gut sichtbar ablegen, leisten wir gemeinsam unseren Beitrag für eine optimale, saubere Grünabfall-Kreislaufwirtschaft. Unser Feldrandkompost soll auch in Zukunft die strengen gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Ein Kilo Trockenmasse reifer Kompost darf höchstens 0,1% Kunststoffe und Alufolie sowie 0,4% Metall, Glas, Altpapier, Karton, usw., enthalten. Wird der Grenzwert überschritten, muss das Material wie Hauskehricht verbrannt und deponiert werden.

Keine Leerung von fremdstoffhaltigen Grüngutcontainern
Der Umweltkommission ist es ein wichtiges Anliegen, dem Problem entschlossen entgegenzuwirken. Aus diesem Grund ist das Abfuhrteam angehalten, Grünabfall-Container mit Fremdmaterial nicht zu leeren. In diesen Fällen wird eine erklärende Information angebracht. Mit Fremdstoffen verunreinigte Grünabfälle müssen von den Besitzern davon befreit oder mit Gebührenmarken versehen der Kehrichtabfuhr mitgegeben werden.

Grünabfälle für die Feldrandkompostierung
Der Lostorfer Grünabfuhr dürfen alle ungekochten Rüstabfälle von Gemüse und Früchten, loser Kaffeesatz und Teeblätter, Balkon- und Topfpflanzen ohne Topf, Schnittblumen ohne Draht, Eierschalen, frischer Rasen- und Wiesenschnitt, Laub, Unkraut (keine Neophyten), Blumen- und Gemüsestauden, Fallobst, Kleintiermist von Pflanzenfressern, Strauch- und Baumschnitt mitgegeben werden. Weitere Informationen findet man auf der Gemeindehomepage und im Abfallkalender.

Jetzt im Frühling ist der beste Zeitpunkt, mit dem umsichtigen, verantwortungsvollen Sammeln von Grünabfällen zu starten. Vielleicht könnte das Anbringen einer sichtbaren Erinnerungshilfe am Grüncontainer dabei helfen – ähnlich wie der gute alte Knopf im Taschentuch.

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