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Das Lostorfer Gemeindemagazin

Liebe Lostorferinnen und Lostorfer

Anfang Jahr wird es Zeit zurückzuschauen. Zurückzuschauen auf das vergangene Jahr. Ein Jahr, das leider aus internationaler Sicht wieder einmal im Zeichen des Terrors stand. Neu war, dass der islamistische Terror sich nicht auf den Nahen Osten und die arabische Halbinsel beschränkte, sondern dass er in Europa quasi direkt vor unseren Haustüren stattfand. Mit Abscheu erinnern wir uns an den Überfall auf die Redaktion von Charlie Hebdo oder an die Anschläge in Paris im vergangenen November. Die Anschläge haben die Welt verändert. Paris befindet sich noch heute offiziell im Ausnahmezustand.

Nährboden für den Terror bietet die ausweglose Situation in gewissen Teilen von Syrien und Irak. Die Folgen der dortigen prekären Verhältnisse spüren wir in der Schweiz direkt. Ganze Bevölkerungsgruppen befinden sich seither auf der Flucht. Die nicht enden wollenden Flüchtlingsströme, die sich im letzten Jahr gegen Westeuropa bewegten, waren eindrückliche, aber auch besorgniserregende Bilder. Leider muss davon ausgegangen werden, dass sich diese Szenen ab dem Frühjahr 2016 erneut wiederholen werden.

Für Lostorf bedeutet dies, dass auch wir Plätze für Asylsuchende finden müssen. Sämtliche Einwohnergemeinden im Kanton sind gefordert. Gemäss der aktuellen Zuteilungsliste wird unsere Gemeinde im Jahr 2016 54 Asylsuchende aufzunehmen haben. Der Kanton hat bereits finanzielle Ersatzvornahmen in empfindlicher Höhe in Aussicht gestellt, wenn eine Gemeinde die geforderte Mindestzahl von Aufnahmen nicht bewerkstelligen sollte. Einen Platz zu finden, ist aber nur das eine. Zusätzlich braucht es auch Beschäftigungsmassnahmen bei Erwachsenen oder Schulbildung bei Kindern und Jugendlichen. Bei Personen, die länger hierbleiben, sind Integrationsmassnahmen unerlässlich. Asylsuchende haben unsere Wertvorstellungen und unsere sozialen Spielregeln zu lernen, andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu Übergriffen wie in der Silvesternacht von Köln kommt. Dies muss unbedingt vermieden werden. Hier darf es keine falsche Toleranz geben.

Wir stehen vor grossen Herausforderungen. Ich bin aber überzeugt, dass Lostorf und auch die andern Solothurner Gemeinden diese anspruchsvolle Aufgabe meistern werden. Notwendig
sind ein offener Geist und ein fairer, respektvoller Umgang mit den Asylsuchenden. Packen wir’s an.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling.

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