Am 4. März 2020 führte die Musikschule noch wie geplant ihre jährliche Instrumentenpräsentation durch.
Zehn Tage später beschloss der Bundesrat den Lockdown und auch wir mussten in den Fernunterrichtsmodus umschalten. Eine Herausforderung, die wir schlussendlich mit viel Ausprobieren und Improvisieren mehr oder weniger gut gemeistert haben. Mit Anweisungen und Videos per WhatsApp oder Mail wurden Aufträge erteilt oder auch direkt via Skype unterrichtet. Dies war vor allem für den Einzelunterricht eine ganz gute Notlösung. Doch schlussendlich mussten wir feststellen, dass dies den Präsenzunterricht nicht ersetzen kann. Der grösste Schwachpunkt beim Videounterricht ist, dass nicht
zusammen musiziert werden kann, sondern immer nur nacheinander.
Wie die Schule gehörte auch die Musikschule Lostorf zu den ersten, die den Unterricht vor Ort wieder aufnehmen konnten. Die Schutzmassnahmen waren recht leicht umzusetzen, da wir ja immer nur zu zweit oder in kleinen Gruppen in einem Raum sind und die Abstände hier problemlos eingehalten werden können.
Die geplanten Anlässe und Auftritte – und davon gibt es am Ende des Schuljahres immer viele – mussten
jedoch allesamt abgesagt werden. So auch das zur Tradition gewordene Open-Air, welches am 20. Juni 2020 hätte stattfinden sollen. Die Wetterbedingungen wären optimal gewesen, doch leider hat uns
das Coronavirus, wie so vielen Veranstaltern, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber statt den
Kopf hängen zu lassen, machten wir aus der Not eine Tugend, indem wir ein tolles Videoprojekt realisierten. Innert zwei Tagen hatten rund 120 Kinder und Jugendliche dabei mit 59 Beiträgen mitgewirkt. In Zusammenarbeit mit der «Offenen Jugendarbeit Lostorf-Obergösgen» (OJALO) machte nebst der Musikschule auch die «Turnasium Akrobatikschule Beriger» mit und führte drei Shows auf.
Es war eine ganz neue Erfahrung für die jungen Künstlerinnen und Künstler, für einmal ohne Publikum, dafür vor drei Kameras im Rampenlicht zu stehen. Diese wurden von unserem Techniker Patrik Hasenfratz bedient und inklusive Ton, für welchen Stefan von Burg zuständig war, live aufgezeichnet. Für die vielen Beiträge war das Programm ambitioniert und mehr als zwei Versuche standen selten zur Verfügung, als Richtwert also ungefähr 5 bis 10 Minuten pro Sequenz. Das Resultat übertraf aber alle Erwartungen und nicht zuletzt deshalb wurde vom ganzen Anlass für alle Beteiligten noch eine DVD produziert. Finanziert wurde diese über die Jugendprojektförderung des Kantons Solothurn, durch den Max-Müller-Fonds.