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Das Lostorfer Gemeindemagazin

Was geht, Lostorf? So tickt die nächste Generation


Manche stellen sich KI wie den goldenen Roboter C3PO aus Star Wars vor. Das ist nicht ganz falsch. Künstliche Intelligenz sind Computerprogramme, die selbst Entscheidungen treffen können und Aufgaben erledigen, für die man normalerweise einen Menschen braucht. Wie zum Beispiel Texte übersetzen oder Auto fahren. KI ist also wie ein schlauer Assistent, der uns hilft, Dinge schneller und besser zu machen. Aber im Alltag sieht man die KI nicht wie C3PO, sondern sie ist in Dingen wie dem Fernseher, dem Staubsauger oder dem Handy versteckt.

Die Sprachsteuerung auf deinem Handy versteht dich und macht, was du sagst. Wenn du Musik streamst, schlägt die dahinter liegende KI die neue Lieder vor, die dir gefallen könnten. Die Kamera in deinem Handy erkennt, wo ein Gesicht ist und macht den Rest unscharf. Es ist doch ziemlich beeindruckend, was diese Programme können. Aber das sind alles Beispiele für schwache KI. Das heisst, die Programme können nur eine bestimmte Aufgabe erfüllen und Menschen müssen ihnen erstmal beibringen, wie das geht. Zum Beispiel müssen sie lernen, wie ein Gesicht aussieht. Dafür üben sie mit Bildern aus dem Internet und werden immer besser. Die KI lernt also dazu. Die nächste Stufe wäre die starke KI. Die könnte selber denken, Entscheidungen treffen und für die Zukunft planen, fast wie ein Mensch.

Aber die meisten Experten sagen, dass es so eine starke KI noch nicht gibt und einige glauben, dass es sie vielleicht nie geben wird. KI hilft uns zwar bei vielen Sachen, aber es gibt auch Kritik. Zum Beispiel, dass durch die KI Arbeitsplätze verloren gehen, weil Maschinen jetzt auch Arbeiten schneller und sogar zuverlässiger erledigen können, für die man früher Menschen gebraucht hat. Diese Bedenken sind bekanntlich nicht erst durch die KI entstanden, sondern gehen generell mit dem technologischen Fortschritt einher.

Dennoch steht fest: Was früher wie der kühnste Science-Fiction-Stoff anmutete, ist heute Alltag. Seit nun einem Jahr sorgen KI-generierte Fotos für Aufsehen. Mit diversen bildgenerierenden Apps können Nutzer farbenfrohe Avatare ihrer selbst erstellen und mit Text-zu-Bild-Funktionen KI-Kunstwerke erschaffen. So reichte der Berliner Fotograf Boris Eldagsen bei einem Fotowettbewerb ein Bild ein, das mittels künstlicher Intelligenz kreiert wurde – und gewann. Doch der Künstler lehnte den Prei ab. Er habe das Werk nur eingereicht, um die Jury zu testen. Auch Musik und gar Stimmen können lernfähige Systeme erzeugen. Das bekannteste Beispiel: Ein Duett der kanadischen Musiker Drake und The Weekend. Letzten Frühling tauchte online ein Song auf, den die beiden so nie eingesungen haben.

Die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz sind noch lange nicht ausgeschöpft. KI wird also, zumindest in naher Zukunft, für manch eine Schlagzeile sorgen.

Die momentan wohl bekannteste Form von künstlicher Intelligenz ist ChatGPT. Der Textroboter beantwortet Fragen der Nutzerinnen und Nutzer, indem er das Internet nach Informationen durchforstet und diese gekonnt zusammenfasst. Um einen Einblick in die Lebensrealität der Lostorfer Jugend zu erhalten, befragte ich Marvin, Cristina und Milo zu diesem Thema. Sie gewähren dem 3Rosenblatt Einblicke in ihre persönliche Perspektiven und den Umgang mit dieser Technologie. Nutzen sie die künstliche Intelligenz im täglichen Leben? Spielt sie eine unterstützende Rolle oder überwiegen die Bedenken?

Marvin:
«Ich benutze ab und zu ChatGPT, aber ich befasse mich nicht wirklich bewusst mit künstlicher Intelligenz. Ehrlich gesagt, bin ich kein grosser Fan davon; ich denke, dass wir Menschen durch diese Technologien aufhören, selbst zu denken. Auch wenn ich viele Leute kenne, die KI nutzen, bin ich persönlich nicht davon überzeugt.»

Cristina:
«Nein, ich benutze keine künstliche Intelligenz und habe, ehrlich gesagt, auch nicht das Gefühl, dass ich sie brauche. Ich finde, KI-Ergebnisse sind oft nicht zuverlässig und nicht immer 100% korrekt. In der Schule sollten wir KI nicht nutzen, aber ich weiss, dass viele davon Gebrauch machen. Heute zum Beispiel hörten wir einen Vortrag, und ich konnte heraushören, dass einige Wörter nicht zum normaler Wortschatz gehören – das war eindeutig KI.»

Milo:
«Ja, ich habe schon ein paar textbasierte KI benutzt. In der Schule mussten wir es einmal testen, um einen Essay auf Englisch zu schreiben und zu korrigieren. Ich kann nicht leugnen, dass ich sie auch genutzt habe, um schnell kleinere Aufgaben zu erledigen, wie Texte zu schreiben oder Zusammenfassungen zu machen. Man muss allerdings aufpassen, nicht abhängig zu werden und das eigene Denken nicht zu vernachlässigen – das ist eine echte Gefahr bei der Nutzung von KI.»

Es lässt sich festhalten: KI kommt nicht, sie ist schon da. Mal offensichtlich, mal im Verborgenen. Sie hat das Potenzial, unser Leben zu erleichtern, stellt uns aber auch vor neue Herausforderungen. Ich war überrascht, wie bewusst sich Marvin, Cristina und Milo sich dessen sind, und wie kritisch sie sich mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. Bleibt nur noch eine Frage übrig: Ist vielleicht sogar dieser Artikel mit ein wenig Hilfe von künstlicher Intelligenz verfasst worden? Wer weiss, wer weiss…

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